Was ist effektives E-Learning? Tipps und Tricks für effektives E-Learning!

Die Qualität zählt. Jeder kann E-Learning-Material erstellen, aber effektives Lernmaterial ist ein anderes Paar Schuhe. Schauen wir uns also die Variablen an, die Ihr E-Learning effektiv machen!

Caroline
Content Manager & HR-Beauftragte
Veröffentlicht am
Aktualisiert am
Lesedauer 10 Minuten

Was bedeutet effektives E-Learning?

Wir sprechen gleich über die praktischen Einzelheiten, aber treten wir zunächst einen Schritt zurück. Was verstehen wir eigentlich unter effektivem E-Learning? Wir betrachten Effektivität von zwei Seiten: das Ergebnis und das Material selbst.

E-Learning-Material ist effektiv, wenn die Lernenden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich verbessert haben

Zunächst zum Ergebnis. Wir finden, dass E-Learning-Material effektiv ist, wenn die Lernenden nach Abschluss des E-Learning-Kurses ihre Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich verbessert haben. Sie handeln anders und erledigen ihre Arbeit anders als zuvor. So tragen sie positiv zur Verwirklichung der Unternehmensziele bei, denn das Unternehmen arbeitet jetzt effizienter und effektiver. Das Ergebnis ist messbar. Langer Rede kurzer Sinn: Der Lernende erbringt bessere Leistungen und das Unternehmen profitiert.

Nun zum E-Learning-Material. Die Voraussetzung für bessere Geschäftsergebnisse ist effektives E-Learning-Material. Natürlich wirken sich auch andere Variablen auf das Lernen und die Lernergebnisse aus. Aber was verstehen wir unter effektivem E-Learning-Material? Effektive E-Learning-Inhalte orientieren sich an den Zielen und Bedürfnissen der Lernenden und richten sich auch an der allgemeinen Unternehmensstruktur, den Ressourcen und den Zielen. Das Material ist nach diesen Standards gestaltet und enthält interaktive Elemente, die Informationen auf verschiedene Weise präsentieren.

Lenken Sie den Prozess und steuern sie so das Ergebnis. Konzentrieren wir uns jetzt also darauf, wie man effektives E-Learning-Material erstellt. Welche Faktoren müssen Sie dabei berücksichtigen?

8 Tipps zur Erstellung von effektivem E-Learning-Material

1. Lern- und Zielvorgaben verwenden.

Ohne ein klares Lernziel verlieren Ihre Lernenden die Orientierung. Ihre Lernenden müssen wissen, warum sie den E-Learning-Kurs absolvieren und, was noch wichtiger ist, wie der Kurs ihnen helfen und wie er für ihre tägliche Arbeit von Nutzen sein wird. Was bedeutet das in der Praxis?

Ein konkretes Ziel verleiht Ihrem E-Learning-Kurs Substanz

Ein konkretes Ziel verleiht Ihrem E-Learning-Kurs Substanz. Welche Inhalte braucht Ihr Kurs? Wie stellen Sie den Kurs zusammen? Sie können ein größeres Ziel in mehrere kleinere Lernziele aufteilen. Ein Ziel legt fest, was die Lernenden nach Abschluss Ihres Kurses tun können. Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie zunächst mehrere konkrete und messbare Lernziele vollständig erfüllen.

Ein klares Ziel ist umso wichtiger, je geringer die intrinsische Motivation der Teilnehmer ist. Das ist zum Beispiel bei Pflichtkursen (sprich: Top-Down-Kursen) der Fall.

2. Kurse in der richtigen Reihenfolge erstellen.

Ping, Sie haben eine brillante Lernidee und legen gleich los. Unser Rat: Tun Sie es nicht. Machen Sie eine Pause und fangen Sie strukturiert an, auch wenn es sich anfühlt, als würden Sie auf die Bremse treten.

Es ist besser, zuerst die Lernziele und Lernvorgaben aufzuschreiben und dann zu entscheiden, mit welchen Aufgaben, Aufträgen und Fragen Sie das Wissen prüfen wollen. Sobald Sie das erledigt haben, ergeben sich daraus automatisch die notwendigen Inhalte.

Wenn Sie auf diese Weise arbeiten, bleibt Ihr Kurs kompakt und behält seinen Fokus. Sie können Ihre Inhalte außerdem logisch aufeinander aufbauen.

3. Die richtige Größe für Ihren E-Learning-Kurs wählen.

Vermeiden Sie lange Kurse

Weniger ist mehr. Vermeiden Sie lange Kurse, vor allem wegen der menschlichen Aufmerksamkeitsspanne und der Tatsache, dass E-Learning-Kurse buchstäblich an jedem Ort absolviert werden können. Ablenkungen lauern überall (stellen Sie sich vor, die Teilnehmer sitzen im Zug oder am Flughafen). Sie kommen ihnen zuvor, indem Sie Kurse in kleinen Häppchen anbieten.

Untersuchungen von Kasper Spiro, einem anerkannten Vordenker im Bereich E-Learning, haben ergeben, dass die ideale Kurslänge 5 bis 15 Minuten beträgt. Nehmen wir an, Sie können Ihren Lernstoff nicht innerhalb von 30 Minuten vollständig lernen. In diesem Fall ist es besser, ihn in mehrere Kurse aufzuteilen und in einem Lernpfad zu präsentieren (einer Reihe von Kursen in einer logischen Reihenfolge) [1]. Dieses Ergebnis deckt sich mit Untersuchungen, die zeigen, dass 10 Minuten pro Tag für den Erwerb von neuem Wissen ausreichen.

4. Das gleiche Wissen auf unterschiedliche Weise anbieten.

Traditionell verschlingt die Schulung von Mitarbeitern einen Teil des Tages oder den ganzen Tag. Aber woran erinnern sich die Mitarbeiter nach einem langen Schulungstag? Den Untersuchungen des Psychologen und Gedächtnisforschers Hermann Ebbinghaus zufolge wissen wir, dass 66 % das Gelernte innerhalb eines Tages vergessen. Nach einem Monat liegt dieser Prozentsatz bei 98 %. Und es gibt auch Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Menschen 90 % des Gelernten innerhalb weniger Stunden nach dem Lernen wieder vergessen.

Was können wir dagegen tun? Wie können wir die Informationen länger im Gedächtnis verankern? Der beste Weg, um wertvolles Wissen zu erhalten, sind Wiederholungen und die Vermittlung desselben Wissens in verschiedenen Formen. Sie könnten Ihre Kursvorlagen variieren (Text vs. Video vs. Audio). Auch die Verwendung verschiedener Fragetypen kann Ihren Mitarbeitern helfen, die Vergessenskurve zu überwinden. Maximieren Sie die Wirkung Ihres Kurses mit Multiple-Choice-Fragen, offenen Fragen und Szenariofragen. Eine weitere Möglichkeit: Machen Sie das Gelernte greifbar, indem Sie tägliche Aufgaben anbieten, bei denen die Lernenden ihr Wissen direkt anwenden. Bieten Sie keine langen Kurse an, sondern halten Sie sich kurz und bündig. Ihre Lernenden werden kaum bemerken, dass sie immer wieder die gleichen Informationen erhalten.

5. Bringen Sie es auf den Punkt.

Klare, unmissverständliche Informationen sind eine Voraussetzung für gutes Lernen. Ihre Lernenden sollen keine Zeit dafür verschwenden, die Informationen zu interpretieren oder zu hinterfragen. Sie sollen die Informationen aufnehmen und behalten. Hier sind einige Ideen für die Erstellung klarer E-Learning-Kurse:

  • Kennen Sie Ihr Publikum und versetzen Sie sich in dessen Lage. Welchen Wissensstand haben die Lernenden in Bezug auf das Thema? Verwenden sie Fachjargon?
  • Verfolgen Sie ein klares Ziel und formulieren Sie das Ziel.
  • Schreiben Sie von oben nach unten, beginnen Sie also mit den wichtigsten Informationen und heben Sie sich die Details für später auf. Fassen Sie die wichtigen Informationen am Ende in Aufzählungspunkten zusammen.
  • Verwenden Sie die Aktivform. In der aktiven Stimme führt das Subjekt des Satzes das Verb aus und nicht umgekehrt. Diese Art des Schreibens bringt Ihre Punkte klar und selbstbewusst rüber.
  • Fassen Sie Ihre Sätze kurz. Fügen Sie keine unnötigen Nebensätze, Adverbien oder Adjektive hinzu.
  • Strukturieren Sie Ihren Text durch Überschriften, damit er sich leichter überfliegen lässt.
  • Lassen Sie Ihren E-Learning-Kurs von einem Fachkollegen überprüfen. Sie werden immer einige (kleinere) Fehler finden. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

6. Ihren E-Learning-Kurs wie ein Profi gestalten.
Wählen Sie eine serifenlose Schriftart wie Verdana, Calibri oder Arial

Die Schriftart ist ein entscheidender Teil des Online-Lernens und des gesamten Online-Erlebnisses. Wussten Sie, dass 75 % der Internetnutzer eine Website wegen der Schriftart verlassen? Weil sie sie als unleserlich oder unlesbar empfinden? Eine Schriftart löst emotionale Reaktionen aus, die unsere Wahrnehmung von Inhalten beeinflussen. Wir nehmen sie als sauber, klar, elegant und modern wahr oder als unübersichtlich, chaotisch und veraltet. Da Online-Lernen online stattfindet, müssen wir die Wahl der Schriftart ernst nehmen. Aber was ist die beste Schriftart für Online-Inhalte?

Serifenlose Schriftarten wie Verdana, Calibri und Arial eignen sich am besten für das Lesen auf einem Bildschirm [2]. Einigen Untersuchungen zufolge sind 16 Pixel die ideale Größe [3]. Serifenlose Schriften verbessern die Leserlichkeit und Lesbarkeit. Aber natürlich werden Leserlichkeit und Lesbarkeit auch von Faktoren beeinflusst, auf die Sie keinen Einfluss haben, wie z. B. die Bildschirmauflösung, das Alter, der Abstand zum Bildschirm und die Beleuchtung.

Serifenlose Schriften verbessern die Leserlichkeit und Lesbarkeit

Es gibt aber auch Untersuchungen, die genau das Gegenteil vermuten lassen. Ein Forschungsergebnis zeigt, dass sich das Einprägen von E-Learning-Material deutlich verbessert, wenn das Material in etwas schwieriger zu lesenden Schriftarten präsentiert wird. Das hat mit dem zu tun, was Pädagogen und Psychologen „wünschenswerte Erschwernis“ nennen. Wenn Leser online in einer vertrauten Schriftart lesen, schenken sie dem Text eher weniger Aufmerksamkeit und überfliegen ihn. Die „einfache“ Schriftart lässt glauben, dass das Material „einfach“ ist. Wenn Sie online in einer ungewohnten Schriftart lesen, muss das Gehirn mehr arbeiten und die Informationen werden intensiver verarbeitet.

Aber was ist dann zu tun? Es ist ein schmaler Grat zwischen „weniger flüssigen“ Schriftarten, die das Lesen verbessern, und unleserlichen Schriftarten. Sie sollten die falsche Balance vermeiden. Wir raten Ihnen: Halten Sie Ihren Kurs klar und veröffentlichen Sie einfach in einer serifenlosen Schriftart [4].

50–75 Zeichen pro Zeile

Die richtige Anzahl von Zeichen pro Zeile ist der Schlüssel zur Lesbarkeit Ihres Online-Materials. Es hat mit der Konzentration zu tun. Wenn eine Textzeile zu lang ist, kann sich das Auge nur schwer konzentrieren. Das Gegenteil führt zu Frustration. Übermäßig kurze Zeilen stressen den Leser und er springt dann gerne zur nächsten Zeile, bevor er die aktuelle Zeile beendet hat. Potenziell wichtige Informationen könnten so übersehen werden.

Weitere Tipps zur Typografie

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Text linksbündig ist. Das ist für die Lesbarkeit und die Benutzerfreundlichkeit am besten, denn so lesen unsere Augen.
  • Möchten Sie wesentliche Teile Ihres Textes hervorheben, können Sie einen visuellen Hinweis verwenden. Die Leseforschung zeigt, dass sich Leser an das Gelesene erinnern, wenn Schlüsselwörter durch unterschiedliche Farben und Schriftarten (aber nicht Schriftgrößen) hervorgehoben werden. Die Farbcodierung ist auch eine effektive visuelle Gedächtnisstütze [5].

Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund mit Elementen in grün, blau und orange

Owl that paints Farbe spielt beim Aufbau einer lernfördernden Umgebung eine entscheidende Rolle. Schwarzer Text auf weißem Hintergrund funktioniert am besten. Die einfache Erklärung: Wir sind daran gewöhnt.

Die meisten Lerninhalte werden in einer anpassbaren Lernumgebung angeboten. Sie können diese an Ihre Corporate Identity anpassen. Aber nehmen wir an, die Farben Ihres Unternehmens sind rot und lila. In diesem Fall müssen Sie vielleicht umdenken, wenn Sie eine optimale Lernkurve erreichen wollen. Rot gilt als eine aggressive Farbe. Positiv auf das Lernen wirken sich die Farben Grün, Orange und Blau aus [6].

7. Die Lernerfahrung mit Multimediadateien fesselnd gestalten.

Die Forschung hat wiederholt gezeigt: Wenn Wissen auf unterschiedliche Weise angeboten wird (Video, Audio und Text), erhöht sich der Lernerfolg. Auch Multimedia funktioniert hervorragend (also Video, Audio, Infografiken, Illustrationen, Diagramme, Screenshots), solange es den Hauptinhalt unterstützt. Die wichtigsten Regeln für das Hinzufügen von Multimedia sind:

  • Sie soll bei der Erklärung von (schwierigen) Themen helfen.
  • Die Videos sollten nicht länger als sechs Minuten dauern.
  • Verwenden Sie nicht zu viele Illustrationen und Bilder in einem Kurs, am besten nicht mehr als zwei Bilder pro Seite.
  • Wechseln Sie zwischen Text und interaktiven, unterhaltsamen Inhalten ab.

8. Feedbackschleife für Ihre Lernenden erstellen.

Wissen ist kein Wissen, wenn es nicht geprüft wurde. Wenn Sie also prüfen möchten, ob Ihre Lernenden die Lerninhalte richtig verstanden haben, können Sie zwischendurch oder am Ende Ihres Kurses Prüfungsfragen einbauen. Die Lernenden wollen natürlich wissen, was sie falsch machen und wie sie ihre Leistungen verbessern können.

Dabei helfen Sie ihnen mit Erklärungen zu den gegebenen Antworten. Auch wenn sie eine Frage richtig beantwortet haben. Auf diese Weise werden wichtige Informationen wiederholt, und Wiederholungen sind ein Faktor für effektives Lernen. Wenn ein Lernender eine Frage falsch beantwortet, sollten Sie immer sichergehen, dass er seinen Fehler verstanden hat. Erklären Sie die richtige Antwort und verweisen Sie auf wichtige Inhalte.

Nützliche Links

  1. De 7 bouwstenen van effectieve e-learning
  2. Wood, J. (2011, October). The best fonts to use in print, online, and email.
  3. Bnnon. (2011). 16 pixels font size: For body copy. Anything less is a costly mistake.
  4. eLearning Industry
  5. Vartanian, H. (201). The idiot’s guide to typefaces … and fonts.
  6. The Psychology of Color: How do Colors influence learning

FAQ: Häufig gestellte Fragen

  • Was bedeutet effektives E-Learning?
    E-Learning-Material ist effektiv, wenn die Lernenden nach Abschluss des E-Learning-Kurses ihre Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich verbessert haben. Das Material ist effektiv, wenn es den Standards entspricht und auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten ist.
  • Ich will mein E-Learning effektiv machen. Wo fange ich an?
    Ein klares Lernziel. Das ist Ihr Ausgangspunkt, von dem aus Sie die benötigten Inhalte erstellen.
  • Wie lang ist ein effektiver E-Learning-Kurs?
    Für einen effektiven E-Learning-Kurs berücksichtigen Sie die Aufmerksamkeitsspanne der Lernenden. Im Idealfall dauert ein Kurs nicht länger als 30 Minuten. Die perfekte Länge liegt zwischen 5 und 15 Minuten.
  • Was sind die Gestaltungsstandards eines effektiven E-Learnings?
    Was für Webinhalte gilt, gilt auch für E-Learning-Inhalte. Erstellen Sie einen effektiven E-Learning-Kurs anhand der folgenden Tipps: 1. Verwenden Sie eine serifenlose Schriftart 2. Bleiben Sie bei 50–75 Zeichen pro Zeile 3. Richten Sie Ihren Text linksbündig aus 4. Heben Sie wichtige Informationen visuell hervor 5. Verwenden Sie schwarzen Text auf weißem Hintergrund.

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