Kultur des lebenslangen Lernens fördern: 7 Best Practices

Als Ausbilder wissen Sie besser als jeder andere, wie wichtig berufliche Weiterbildung ist. Obwohl viele Unternehmen Weiterbildungsmöglichkeiten fördern, ist die Praxis oft nicht so einfach. Lernen findet eher nebenbei statt und ist kein fester Bestandteil der Kultur. Dabei kann es sich heute keine Organisation mehr leisten, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu vernachlässigen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Thema Lebenslanges Lernen: Was verbirgt sich hinter dem Begriff? Was sind die Vorteile und Best Practices? Wie können Sie als Ausbilder dazu beitragen? Lesen Sie weiter!

Caroline
Content Manager & HR-Beauftragte
Veröffentlicht am
Aktualisiert am
Lesedauer 9 Minuten

Was ist lebenslanges Lernen?

Der Begriff „lebenslanges Lernen“ bedeutet einfach ausgedrückt: Es ist die bewusste Aneignung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen, und zwar kontinuierlich im Laufe des gesamten Lebens. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, mit welchen Methoden man lernt, ob in Workshops oder durch praktisches Ausprobieren. Die Hauptmerkmale des lebenslangen Lernens sind:

  • Es ist ein lebenslanger Prozess, der nicht auf eine bestimmte Lebensphase beschränkt ist.
  • Es ist häufig selbstgesteuert und von individueller Motivation getragen.
  • Es ist dynamisch und flexibel, wobei der Lernbedarf kontinuierlich an die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse des Lernenden angepasst wird.
  • Es ist zielorientiert; man arbeitet auf bestimmte Meilensteine hin.

Vorteile einer Kultur des lebenslangen Lernens

Mitarbeiter, die kontinuierlich lernen, kommen in ihrer Karriere schneller voran

Für Sie persönlich:

  • Kompetenzerweiterung: Es hilft dem Einzelnen, seine Fähigkeiten über die neuesten Trends und Technologien in der Branche auf dem Laufenden zu halten.
  • Karriereaufstieg: Mitarbeiter, die kontinuierlich lernen, kommen in ihrer Karriere schneller voran. Je höher ihre Qualifikationen, desto interessanter sind ihre Aufgaben und Verantwortungsbereiche.
  • Arbeitszufriedenheit: Neues zu lernen gibt Impulse, die die Arbeit interessanter und erfüllender machen.
  • Anpassungsfähigkeit: Der Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten macht Beschäftigte flexibler und zukunftssicherer und erleichtert den Umgang mit Veränderungen.
  • Persönliches Wachstum: Berufliches Wachstum bereichert auch das Privatleben.

Für Unternehmen:

  • Bessere Leistung: Besser qualifizierte Mitarbeiter bedeuten, dass Unternehmen in kürzerer Zeit bessere Arbeit leisten können, was zu höheren Einnahmen führt.
  • Innovation: Lebenslanges Lernen schafft eine Kultur der Neugier, fördert Innovation und kreative Problemlösungen innerhalb der Organisation.
  • Wettbewerbsvorteil: Organisationen sind besser auf Veränderungen, Trends und Entwicklungen in der Branche vorbereitet.
  • Erhöhtes Mitarbeiterengagement: Lernmöglichkeiten schaffen ein positives Arbeitsumfeld, da die Mitarbeiter die Wachstumschancen zu schätzen wissen.

Als Trainer fällt Ihnen eine wichtige Vermittlerrolle zu, um das Management der Organisation von den Vorteilen zu begeistern. Sobald die Führungsebene die Chance erkannt hat, ist es an der Zeit, eine solide Grundlage für das Lernen zu legen. Das ist aber eher eine Aufgabe für das Management, nicht unbedingt für Trainer. Trainer sind der Schlüssel zur Optimierung aller Trainingsprozesse. Sie sind ein integraler Bestandteil des soliden Fundaments.

So schaffen Sie eine Grundlage für eine Lernkultur

Um eine Kultur des lebenslangen Lernens zu schaffen, braucht es Engagement von oben und psychologische Sicherheit.

Mitarbeiter zum Lernen zu motivieren, ist leichter gesagt als getan. Um es klar zu sagen: Eine Pflichtveranstaltung einmal im Jahr schafft noch keine Kultur des lebenslangen Lernens. Dazu braucht es viel mehr. Um eine Kultur des lebenslangen Lernens zu schaffen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Engagement von oben:

Lernen muss auf allen Ebenen der Organisation gefördert und unterstützt werden, angefangen beim Management. Führungskräfte sollten ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen und in ihre Unternehmensvision integrieren. Es ist hilfreich, wenn sie mit gutem Beispiel vorangehen, aktiv an Workshops teilnehmen und ihre Erfahrungen mit dem Rest der Organisation teilen.

  • Eine sichere Lernumgebung:

Fehler sind in Ordnung, solange man aus ihnen lernt. Das ist unser Mantra bei Easy LMS und das setzen wir auch um. Das nimmt allen die Angst, Fehler zu machen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Wir haben keine Kultur der Schuldzuweisung. Stattdessen sprechen wir offen über Fehler, geben uns gegenseitig Feedback, stellen Fragen und tauschen Ideen aus. Kurz: Es herrscht psychologische Sicherheit.

Ohne diese Bedingungen wird eine Kultur des lebenslangen Lernens nie entstehen, egal wie sehr man es versucht.

7 Best Practices zur Förderung des lebenslangen Lernens

Wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind, können Unternehmen das lebenslange Lernen durch die folgenden 7 Best Practices beschleunigen:

Zu Neugierde und Selbststudium anregen

Sorgen Sie dafür, dass die Mitarbeiter keine Angst haben, Fragen zu stellen und selbst nach neuem Wissen zu suchen. Auch wenn Termine und tägliche Aufgaben anstehen, lohnt es sich, explizit Zeit für Selbststudium einzuplanen. Das mag den Prozess zunächst verlangsamen, zahlt sich aber langfristig aus.

Tipps:

  • Beenden Sie jedes Meeting mit einer Fragerunde und gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
  • Bieten Sie Mitarbeitern eine Plattform, auf der sie ihr neues Wissen und ihre Erkenntnisse austauschen können.
  • Veranstalten Sie monatlich ein Show-and-Tell-Meeting, bei dem die Teams ihre Erfolge und Erkenntnisse austauschen.

Zugang zu Lernressourcen bieten

Bieten Sie vielfältige Lernressourcen wie Online-Kurse, Workshops und Bücher an. Und vergewissern Sie sich, dass sie relevant und leicht zugänglich sind. Schließlich braucht niemand ein Buch über Zeitmanagement aus dem Jahr 1998. Außerdem leben wir in einem digitalen Zeitalter, in dem die Verlagerung des Lernens ins Internet mehr als ein Muss ist. Ein LMS kann dabei sehr hilfreich sein.

Tipps:

  • Richten Sie eine Bürobibliothek mit einem gemütlichen Lesebereich ein. Wer andere lesen sieht, fühlt sich zum Lesen angeregt.
  • Stellen Sie alle Schulungsunterlagen in einem LMS zur Verfügung, so dass sie jederzeit und überall zugänglich sind.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeitern ein Budget für Bücher zur Verfügung.

Lernen in die tägliche Arbeit integrieren

Befolgen Sie das Credo „Learning by doing“. Lernen ist keine isolierte Tätigkeit. Mitarbeiter lernen jeden Tag eine Menge neuer Informationen, meist unbewusst. Mit diesen drei Tipps können Sie es bewusster machen:

Tipps:

  • Erlauben Sie Kollegen, sich gegenseitig zu begleiten (Shadowing), um von den Erfahrungen des anderen zu lernen.
  • Planen Sie für jede Aufgabe zusätzlich zehn Minuten Lernzeit für selbstständige Recherche ein.
  • Dokumentieren Sie täglich die Erkenntnisse aus Aufgaben.

Formale Ausbildung und Training unterstützen

Traditionelle Methoden wie Kurse, Workshops, Seminare und Webinare sind nach wie vor wirksam.

Tipps:

  • Organisieren Sie jährliche interne Schulungen.
  • Informieren Sie neue Mitarbeiter während der Einarbeitungsphase über die verfügbaren Schulungsressourcen.
  • Machen Sie die Teamleiter für die Ermittlung des Schulungsbedarfs ihrer Mitarbeiter verantwortlich.

Mentoring- und Coaching-Programme umsetzen

Ist es nicht wunderbar, wenn Kollegen ihr Wissen austauschen? Das geht am besten, wenn ein Senior oder Medior mit einem Junior zusammenarbeitet. Und das nicht nur im ersten Jahr, wenn ein Junior neu im Büro ist. Sorgen Sie dafür, dass es Raum für Wissensaustausch gibt, aber auch Zeit für Feedback und Reflexion.

Tipps:

  • Bitten Sie die Teamleiter, monatliche Fragestunden oder Masterclasses zu organisieren.
  • Diskutieren Sie anspruchsvolle Anwendungsfälle und Lösungen in Teambesprechungen.
  • Nutzen Sie eine Lernplattform für Feedback zur Leistung der Mitarbeiter.

Technologie zum Lernen nutzen

Wir leben im digitalen Zeitalter, daher ist ein gutes LMS für die effiziente Verteilung von Schulungsmaterialien innerhalb der Organisation unerlässlich. Es gibt viele Optionen, also informieren Sie sich gründlich und treffen Sie Ihre Wahl auf der Grundlage Ihrer Ziele, Bedürfnisse und Ihres Budgets.

Tipps:

  • Wählen Sie ein LMS, das Zeit spart und nicht extra Zeit kostet.
  • Entscheiden Sie sich für ein cloudbasiertes LMS.
  • Schaffen Sie personalisierte Lernerfahrungen, damit jeder in seinem eigenen Tempo lernen kann.

Lernerfolge wertschätzen und belohnen

Anerkennung macht das Lernen besonders befriedigend. Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter greifbare Belohnungen erhalten. Das kann zum Beispiel ein Diplom sein oder die ultimative Belohnung: eine Gehaltserhöhung oder Beförderung. Manchmal reicht aber auch ein kleines Zeichen der Wertschätzung oder ein anerkennendes Schulterklopfen.

Tipps:

  • Feiern Sie Erfolge öffentlich in den sozialen Medien des Unternehmens.
  • Personalisieren Sie Geschenke wie eine personalisierte Flasche Champagner oder einen Baum, der im Namen des Mitarbeiters gepflanzt wird.
  • Fügen Sie dem wöchentlichen Drink am Freitagnachmittag einen Champagner-Moment hinzu.

Übernehmen Sie diese Praktiken, um eine Kultur des lebenslangen Lernens in die Unternehmen zu integrieren und sie zu einem bereichernden, attraktiven und wachstumsorientierten Umfeld für alle zu machen.

Fallstudie: Was Sie von Google lernen können

Google fördert eine Lernkultur, in der Mitarbeiter Wissen teilen und voneinander lernen.

Googles Innovationserfolg basiert auf seinem Engagement für lebenslanges Lernen. Das Unternehmen ermutigt seine Beschäftigten, sich neuen Herausforderungen zu stellen und neue Fähigkeiten zu erlernen, indem es ihnen die Möglichkeit bietet, an Konferenzen, Workshops und Schulungen teilzunehmen [1].

Über die traditionellen Schulungen hinaus fördert Google eine Lernkultur, in der die Mitarbeiter Wissen austauschen und voneinander lernen. Zu den wichtigsten Initiativen gehören:

  • 20 % Zeit: Mitarbeiter können 20 % ihrer Arbeitswoche für persönliche Projekte verwenden, was zu Innovationen wie Gmail und Google Maps geführt hat.
  • Aus Misserfolgen lernen: Google ermutigt zur Risikobereitschaft und sieht Misserfolge als Lernmöglichkeit.
  • Peer-to-Peer-Lernen: Plattformen wie Google Groups und Google Moderator erleichtern den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern.

Googles Engagement für lebenslanges Lernen hat sich ausgezahlt. Das Unternehmen wird durchweg als einer der besten Arbeitgeber eingestuft und seine innovativen Produkte und Dienstleistungen haben unseren Alltag und unsere Arbeit verändert.

Wie kann Easy LMS Ihnen helfen, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu fördern?

Easy LMS bietet eine einzigartige Online-Lösung, die Ausbildern dabei hilft, kontinuierliche Weiterbildung in mehreren Organisationen nahtlos zu implementieren. Mit seiner intuitiven und benutzerfreundlichen Oberfläche ermöglicht Easy LMS ein effizientes Zeitmanagement und hervorragende Schulungsergebnisse.

Die Academy von Easy LMS ist ein Game-Changer, der es ermöglicht, alle Inhalte an einem zentralen virtuellen Ort zu organisieren. Mit dieser Plattform können Sie das gleiche Schulungsmaterial für verschiedene Kunden wiederverwenden und jedem Kunden ein personalisiertes Lernportal mit Corporate Branding zur Verfügung stellen. Sie können so viele Academys hinzufügen, wie Sie möchten, um sicherzustellen, dass jeder Kunde ein individuelles Schulungserlebnis erhält. Easy LMS macht Schluss mit repetitiven Aufgaben und verschafft Ihnen den nötigen Freiraum, um sich auf die Durchführung erstklassiger Schulungen zu konzentrieren. Erweitern Sie Ihre Trainingsprogramme mit Easy LMS und sehen Sie den Unterschied!

Nützliche Ressourcen

1. The Power of continuous learning - Lessons from Google 

FAQ: Häufig gestellte Fragen

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